Restaurierwerkstätten
Aufgaben
Bearbeitet wird das Fundmaterial aus laufenden Grabungen, die vom Institut bzw. von den wissenschaftlichen Mitarbeitern durchgeführt werden. Die verschiedenen Objekte bestehen aus Ton, Keramik, Eisen, Buntmetall, Edelmetall, Holz, Knochen, Glas, und Stein. Zusätzlich sind noch Ausgrabungstätigkeiten (Fundbergung) sowie notwendige Depotarbeiten, Bearbeitung der Altrestaurierungen und Duplikate der Studiensammlung, die Studentenbetreuung und die Instandhaltung der technischen Geräte, wie Sandstrahlgeräte, Vakuumtrockenschrank, Trockenschränke, div. Kleingeräte erforderlich.
Werkstätten und Ausstattung
Zwei Restaurierwerkstätten, ein Sandstrahllabor und ein Schlämmlabor sind vorhanden. Alle sind mit Kalt- und Warmwasser sowie Strom 220 und 360 V und über eine zentrale Anlage mit Druckluft versorgt. Die Restaurierwerkstätten besitzen eine gute Raumentlüftung, genügend Tageslicht und je vier ausreichend große Arbeitsplätze. Die Ausrüstung pro Labor besteht jeweils aus einem Chemieherd mit besonders starker Absaugung. Da gezwungenermaßen auch mit gesundheitsschädigenden Substanzen (Konservierung) gearbeitet werden muß, ist diese unerläßlich. Bei zwei Arbeitstischen befindet sich je eine Obertischabsaugung, die den beim Zuschleifen von Kunststoffergänzungen entstehenden Staub absaugen, zusätzlich muß mit Staubmasken gearbeitet werden. An größeren Geräten sind ein Trocken- oder Vakuumtrockenschrank, beide mit Thermostat, Temperaturregler und Zeitschaltuhr zum Trocknen und Konservieren archäologischer Objekte, sowie ein Wasserentsalzungsgerät zur Lieferung destillierten Wassers vorhanden. Beide Werkstätten sind mit großen Auflageflächen für das umfangreiche Fundmaterial versehen.
Die Ausschlämmanlage zur Entfernung wasserlöslicher Chloride und der Dampfsterilisator zur Keimfreimachung von diversen organischen und anorganischen Materialien steht im Labor II.
Im Sandstrahllabor befinden sich ein Saugstrahl-, ein Kombinationsgerät mit Feinstrahl und Saugstrahl und zwei Feinstrahlgeräte zum Entfernen der Korrosionen und/oder der verschiedenen Ablagerungen bei Metallen, Keramik, Knochen und Stein. Diese Geräte sind überall dort einsetzbar, wo genügend Druckluft (10 bar) und die richtigen Schnellkupplungen vorhanden sind.
Im Schlämmlabor werden Erdproben (Ausgrabungen) ausgeschlämmt, um diverse Pflanzensamen oder pflanzliche Überreste für paläobotanische Untersuchungen zu bekommen.
In diesem Labor befinden sich auch die Räume der institutseigenen Röntgenanlage. Röntgenaufnahmen sind nicht nur dem Restaurator bei seiner Arbeit, sondern oft auch dem bearbeitenden Wissenschafter eine große Hilfe. Bei den Aufnahmen sind z.B. alte Bearbeitungen wie Feil- bzw. Schleifspuren oder alte Reparaturstellen und Ergänzungen, sowie bei Eisenobjekten Fremdmetallauflagen wie Bunt- oder Edelmetall zu erkennen. Bei fast allen archäologischen Objekten lassen sich - wenn vorhanden - Bruch- oder Schadstellen leicht nachweisen.